Talusfrakturen gehören zu den seltenen Verletzungen mit einer großen Varianz in ihrer Frakturmorphologie. Sie sind für die betroffenen Patienten oft schicksalshaft, da der Talus an drei für die Fußfunktion essenziellen Gelenken beteiligt ist. Zentrale Talusfrakturen entstehen meist bei hoher Energieeinwirkung und gehen mit einem hohen Anteil an Begleitverletzungen einher. Periphere Talusfrakturen entstehen im Rahmen von Distorsionstraumata mit entsprechenden ligamentären Begleitverletzungen, insbesondere bei subtalaren Luxationen. Sie werden nicht selten übersehen und können in diesen Fällen zu einer raschen Arthroseentwicklung vor allem im Subtalargelenk führen. Ziel der operativen Versorgung von dislozierten Frakturen des Talushalses und Taluskörpers ist eine exakte anatomische Wiederherstellung der Gelenkkongruenz und Achsenverhältnisse zur Minimierung des Arthroserisikos und Vermeidung posttraumatischer Fehlstellungen sowie die Adressierung von begleitenden Instabilitäten. Bleibende Probleme nach Talusfrakturen sind neben der posttraumatischen Arthrose, die Osteonekrose mit Kollaps, die Arthrofibrose und der Infekt – vorwiegend nach offenen Frakturen.
Datum der Veröffentlichung: 19.01.2020
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